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Logbuch

Blumenwünsche und Heiratsanträge

Lina Tramm (links) und Marie Kuhn leisten ihren Bundesfreiwilligendienst bei der Seemannsmission Brunsbüttel ab

Seit vielen Jahren unterstützen junge Menschen die Arbeit der Seemannsmission in der Schleusenstadt. Sie leisten dort das Freiwillige Soziale Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst ab. Vor wenigen Wochen traten zwei junge Frauen den begehrten Dienst im Seemannsheim auf der Südseite an.

„Ich wollte gern etwas Interkulturelles machen“, sagt Marie Kuhn (21), „und genau das kann ich bei der Seemannsmission tun.“ Seit Anfang August kümmert sich die Abiturientin aus Delmenhorst bei der Seemannsmission Brunsbüttel um die Belange der Seeleute. Und sie ist damit nicht allein, denn auch Lina Tramm begann dort vor kurzem ihren Bundesfreiwilligendienst. Dabei hatte die 18-Jährige aus Kappeln nach ihrem Abi ganz andere Pläne. „Eigentlich wollte ich für ein Jahr nach Afrika gehen, aber wegen Corona fiel das aus“, erklärt die junge Frau. „Auf der Suche nach einer Alternative bin ich dann bei der Seemannsmission gelandet.“

Und das hat Lina Tramm noch keine Minute ihres Dienstes leidgetan. „Es ist einfach großartig, an Bord so großer Schiffe gehen zu dürfen“, sagt die Abiturientin. Augenzwinkernd fügt sie hinzu: „Und die Freude der Seeleute entlohnt für so manch steile Gangway.“ Zu den Aufgaben von Marie Kuhn und Lina Tramm gehört in erster Linie der Besuch der in den fünf Häfen Brunsbüttels liegenden Schiffe. Neben einem Willkommensgeschenk bestehend aus Süßigkeiten, Schutzmasken und einer Tageszeitung in der jeweiligen Landessprache bringen die Frauen den Seeleuten auch vorab bestellte Waren.

Da es den meisten Besatzungsmitgliedern wegen der Corona-Pandemie verboten ist, das Schiff zu verlassen, hat Seemannsdiakon und Stationsleiter Leon Meier (51) einen Lieferservice direkt an Bord eingerichtet. Neben Hygieneartikel, Medikamente und Telefonkarten gab es aber auch schon mal einen ganz besonderen Wunsch, wie Marie Kuhn lachend berichtet. „Philippinische Seeleute wollten ihre Messe ein bisschen aufhübschen und baten uns, ihnen dafür Blumen mitzubringen.“ Diesen Wunsch erfüllten die jungen Frauen natürlich gern.

Während es im Clubheim coronabedingt eher ruhig geworden ist, hat der Fahrservice seit Mitte Juli deutlich zugenommen. „Wir fahren täglich bis zu 22 Seeleute zum Impfzentrum“, erklärt Marie Kuhn. „Da sind schnell mal sechs Stunden weg.“ Dennoch genießt die 21-Jährige die Fahrten im Kleinbus der Seemannsmission. „Während der Fahrt kommt man immer gut mit den Seeleuten ins Gespräch.“ Die Seeleute scheinen den Service der Bufdis ganz offensichtlich sehr zu genießen, wie Marie Kuhn schmunzelnd berichtet: „Wir beide haben tatsächlich schon mehrere Heiratsanträge bekommen.“

Ans Heiraten denken beide noch nicht, aber Lina Tramm hat durch die Seemannsmission eine ganz neue Leidenschaft für sich entdeckt: „Zuhause habe ich mich fürs Kochen nicht interessiert, aber hier müssen wir unsere Übernachtungsgäste mit Essen versorgen und jetzt habe ich riesigen Spaß am Kochen.“ Beim Essen können die Bufdis allerdings nur zusehen. „Wir sind beide Vegetarier“, sagt Lina Tramm. „Aber den Seeleuten schmeckt es und das ist für uns die Hauptsache.“

Von Svenja Engel

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I didn't had a chance to thank you for the warm welcome and a nice barbecue! Thank you so much for welcoming us and for your hospitality! (...) God bless your mission to seafarers! We had a good time!

Michael Pagcaliwangan

Crewmitglied der "MT Dagmar Theresa"

Bei meinem FSJ traf ich jeden Tag auf Menschen verschiedener Nationalitäten, die doch alle eines gemeinsam hatten: Sie sind fern von der Heimat und vermissen ihre Familie und Freunde. Die Seemannsmission bietet diesen Menschen eine Heimat während ihrer Arbeitszeit an Bord.

Gyde Schnoor

Ehemalige FSJ-lerin

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