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Logbuch

Weihnachtsgeschenke im Akkord

Seefahrer bedanken sich in Videobotschaft für Weihnachtsgeschenke der Seemannsmission Brunsbüttel

Jedes Jahr verteilen die Mitarbeiter der Deutschen Seemannsmission in Brunsbüttel kleine Weihnachtsgeschenke an durchreisende Seeleute. Für diese Aktion packten 20 ehrenamtliche Helfer am Samstag sage und schreibe 1.100 Geschenke ein.

Erst das Papier herumwickeln, dann die Enden falten und zum Schluss mit Tesa festkleben – fertig ist das Geschenk. Jedenfalls fast, denn an Ilka Henne (77) kommt kein Geschenk vorbei. Die Pensionärin schneidet ein Stück rotes Kräuselband ab und verziert damit das von ihrem Ehemann Eberhard Henne (82) eingepackte Präsent. „Jedes Geschenk muss eine Schleife haben“, erklärt Ilka Henne resolut, „außerdem werden die Sachen auf dem Weg zum Hafen noch viel umgepackt und dabei dürfen sie nicht auseinanderfallen.“ Gemeinsam mit 18 weiteren Ehrenamtlichen sitzt das Ehepaar im Clubheim der Seemannsmission an der Kanalstraße, um Weihnachtsgeschenke für Seeleute einzupacken.

1.100 ausschließlich durch Spendengelder finanzierte Geschenke sollen heute verpackt werden. Jedes von ihnen enthält einen Schal, eine Mütze, eine Tafel Schokolade und einen Schlüsselanhänger oder einen Magneten. „Da merkt man abends, was man tagsüber getan hat“, wissen Ilka und Eberhard Henne nach jahrelanger Erfahrung. Aber die Brunsbütteler engagieren sich dennoch gern für die über 100 Jahre alte Tradition der Seemannsmission. „Viele Jahre haben wir von der Seemannsmission profitiert und nun wollen wir wenigstens etwas davon zurückgeben.“ Lange fuhr Eberhard Henne als Kapitän zur See. Damals blieb ihm wenig Zeit für die Probleme seiner Besatzung. „Da war es wirklich immer gut, wenn die Seemannsmission an Bord kam“, erinnert sich Eberhard Henne. „Die haben mir damals viele organisatorische Dinge abgenommen.“ In der ersten Zeit war es sogar noch üblich, dass die Kapitänsfrauen ihre Männer begleiteten. „Damals wurden wir Frauen von der Seemannsmission für Landausflüge abgeholt“, erinnert sich Ilka Henne. „Das ist heute natürlich undenkbar.“

Als Eberhard Henne vor 17 Jahren in Rente ging, standen für ihn und seine Frau fest: „Jetzt unterstützen wir die Seemannsmission an unserem Heimatort.“ Während sich Ilka Henne jahrelang im Clubheim um die Belange der Seeleute kümmerte, fuhr Eberhard Henne in die Häfen Brunsbüttels, um die Seeleute direkt an Bord zu besuchen. Und nicht nur das, wie der Pensionär erzählt: „Ich habe auch kranke Seeleute zum Arzt gefahren oder sie im Krankenhaus besucht.“ Aus gesundheitlichen Gründen mussten die zwei nun etwas kürzertreten – aber das Einpacken der Weihnachtsgeschenke lassen sie sich dennoch nicht nehmen. „Ich weiß, dass das Geschenk der Seemannsmission oftmals das einzige Weihnachtsgeschenk für die Seeleute ist“, sagt Eberhard Henne. „Deswegen ist die Freude darüber immer sehr groß.“
Das kann Werner Leyffer (83) aus Glückstadt nur bestätigen. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Seemannsmission Glückstadt arbeitet er eng mit der Mission Brunsbüttel zusammen. Seit 17 Jahren bringt der pensionierte Kapitän Seeleuten in den Häfen seiner Heimatstadt und in Wewelsfleth Weihnachtsgeschenke an Bord. „Ich fühle mich der Seefahrt nach wie vor sehr verbunden“, erklärt Werner Leyffer sein jahrelanges Engagement. „Und ich freue mich einfach, wenn ich den Seeleuten eine Freude machen kann.“

Die Freude der Seefahrer über die ersten ausgelieferten Geschenke ist groß, wie eine kurze Videobotschaft von Bord belegt:

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Athur Amiscus

Seefahrer

Die Aufenthalte in der Seemannsmission sind für Seeleute eine angenehme Abwechslung vom oft monotonen Alltagsleben an Bord. Ungeachtet von ihren Rängen können sie im Club einfach Mensch sein, andere Gesichter sehen und Neuigkeiten von Land erfahren.

Lydia Schmidt

Ehemalige FSJ-lerin

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