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Logbuch
Besuch aus dem Bundestag (von links): Werner Leyffer, Mark Helfrich, Leon Meier, Eberhard Henne, Uschi Mazurek und Ilka Henne.
Er habe viel Gutes über die Seemannsmission gehört. Gerade als Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales des Bundestages sei es für ihn wichtig zu hören, mit welchen Themen und Fragen sich die Einrichtung beschäftigt, um Anregungen für seine Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter zu erhalten, sagte Mark Helfrich (CDU) bei einem Besuch im Brunsbütteler Seemannsclub.
Und die bekam er. Nach den Worten von Seemannsdiakon Leon Meier, Leiter der Station in Brunsbüttel, wird die Seeschifffahrt in einem erheblichen Maße von der Weltpolitik geprägt. Als Beispiel führte er die Flüchtlingskrise an. Handelsschiffe haben seit Januar dieses Jahres im Mittelmeer rund 40.000 Flüchtlinge aus untergehenden Booten gerettet. Mehr als 2500 Menschen sind dabei vermutlich ertrunken. Mittlerweile haben die Seeleute Angst, durch das Mittelmeer zu fahren. „Sie werden verfolgt von den Bildern ertrunkener Flüchtlinge und toten Kindern“, berichtete Meier. Und er hob hervor: „Während Menschen an Land eine psychologische Betreuung erhalten, müssen Seeleute allein mit ihren schrecklichen Erlebnissen klarkommen. Sie sind deshalb froh, wenn sie bei uns im Seemannsclub ihr Herz ausschütten können.“
Ein weiteres Beispiel ist die Ukraine-Krise, denn häufig setzt sich die Besatzung eines Schiffes sowohl aus Russen als auch aus Ukrainern zusammen. Für die Seemannsmission bedeutet das: Wenn Russen kommen, bleiben die Ukrainer fern oder umgekehrt. Meier: „Wenn wir Zeitungen an Bord der Schiffe bringen, müssen wir genau darauf achten, dass alle gleichermaßen richtig bedient werden. Wenn wir einen Fehler machen, reagieren die Menschen oft sehr sensibel.“
Als eines der wichtigsten Angebote des Clubs bezeichnete der Diakon das kostenlose Internet, das den Seeleuten zur Verfügung gestellt wird. Denn zum Erstaunen des Bundestagsabgeordneten, können zwar Schiffsführungen und Reedereien per Internet miteinander verkehren. Den Besatzungsmitgliedern steht es bei den heutigen Frachtraten in der Regel aus Kostengründen nicht zur Verfügung. Meier: „Sie leben auf schwimmenden Inseln ohne Kontakt zur Außenwelt. Der Seemannsclub stellt für sie oft die einzige Möglichkeit dar, mit ihren Familien zu kommunizieren.“
Ergebnis des Besuchs: Wie Mark Helfrich betonte, habe er nicht nur viele Details über die Seemannsmission erfahren, sondern auch viele wichtige Erkenntnisse für seine Arbeit im Bundestag gesammelt.
Spenden
Many thanks for good service and hospitality all personal.
Vladimir Modestov
Captain
Die Seemannsmission bietet ein Zuhause in der Ferne. Ob beim Schiffsbesuch, im Club oder beim Krankenbesuch – mein Team und ich geben alles dafür, damit der Seefahrer im Vordergrund steht.
Leon Meier
Seemannsdiakon und Stationsleiter
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